Na toll! Kaum ist seine Mutter in der Entzugsklinik, macht sich sein Vater einen schönen Urlaub allein und Maik soll nur blöd rumsitzen?! Der 14 – Jährige ist empört und entscheidet sich: Nicht mit mir. Leider hat er als Außenseiter der Klasse kaum Freunde und ihm fällt nur eine Person ein, der es vermutlich genauso geht: Tschick. Kurzerhand startet er einen verrückten Roadtrip mit ihm in die Wildnis. Nicht nur völlig planlos, sondern auch von jetzt auf gleich, springen die zwei in ein geklautes Auto und brausen davon, um ein bisschen Spaß zu haben. Das ist leichter gesagt als getan, denn eine merkwürdige Familie, wilde Verfolgungsjagden und die Bekanntschaft einer frechen Person, bereiten den beiden ganz schön Abenteuer. Die Ferien ihres Lebens beginnen…
Meine Meinung:
Ich gebe zu, hohe Erwartungen hatte ich an dieses Buch nicht: Schullektüre halt. Doch nach dem etwas langgezogenen Anfang hat mich das Buch wirklich in seinen Bann gerissen. Realitätsnah wird hier von Problemen der heutigen, oft viel zu auf Profit ausgerichteter Generation gesprochen, auch Rassismus und LGBTQ+ spielen eine Rolle. Somit wird gezeigt, dass es völlig in Ordnung, ist schwul oder lesbisch, bi oder hetero zu sein! Die Spannung war nach den ersten meiner Meinung nach etwas zu ausführlich beschriebenen Seiten die ganze Zeit präsent und man hat sich wirklich gefragt, was die Zwei wohl als nächstes aushecken werden. Auch die Sprache war an diesen Roman angepasst, denn obwohl ich meistens nicht so auf Jugendsprache in Büchern stehe, hat der Autor hier sehr schön und vorallem witzig unseren Sprachgebrauch genutzt. Der Schreibstil hat mir demnach ziemlich zu gesagt, nur manchmal waren mir manche Andeutungen etwas zu krass und es hat auch etwas gedauert, bis ich mit den Protagonisten warm geworden bin. Maik war mir anfangs einfach zu pervers und ich fand es echt ziemlich doof, dass er immer von Frauenunterwäsche geschwärmt hat. Zum Glück hat sich das gelegt und ich konnte Maik im Laufe des Buches immer besser verstehen und nachvollziehen! Auch Tschick, der zuerst nur der Neue war, hatte andere Seiten, war empathisch, witzig und hat mir sehr gut gefallen. Mein Highlight ist allerdings Isa, die man sich echt als Vorbild nehmen kann: frech, offen, laut und klug ist sie gewesen und hat sich echt alles getraut! Die Seiten, in denen sie vor kam, flogen dahin, weil sie einfach alles mit ihren Sprüchen auflockert, ja kaum zu glauben, dass ich sie zuerst unsympatisch fand. Also, wie ihr hört bin ich begeistert von diesem Buch, was ich nach dem langweiligen Cover nicht gedacht hätte. Gerne hätte ich noch erfahren, was mit Maiks Mutter passiert und wie das jetzt weiter geht (Keine Angst, ich spoiler nicht), doch das ist eben bei offenen Enden, wie diesem so. Ach, ich mag so was nicht so, wenn man nur erahnen kann, wie es weiter geht und dann gibt es nicht mal einen zweiten Band. Aber gut, nur meine Meinung und das Buch an sich war ja auch wirklich super, ich empfehle es dringend weiter, da auf gesellschaftlich, wichtige Themen, wie Obdachlosigkeit, Rassismus, Abweichung von der Norm und Geldgier hingewiesen wird. Trotzdem ist dieses Buch absolut kein Problembuch, die sommerlich, leichte Ferienstimmung begleitet uns das ganze Buch hindurch und irgendwie scheint alles leicht, so unbeschwert. Personen von 12 – 16 Jahren, die mal ein realitätsnahes Buch lesen möchten, welches Tiefgang sowie Witz besitzt, sollten Tschick lesen. Von mir bekommt der Roman 4 von 5 Sternen, weil er mir sehr gut gefallen hat, ich aber Maiks perverse Aussagen am Anfang überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
Titel: Tschick
Autor: Wolfgang Herrndorf
Verlag: Rowohlt
Seiten: 256
Persönliche Altersempfehlung: 12-16
Mehr Infos findet ihr hier! 😊
Hey,
ich hatte auch überhaupt keine großen Erwartungen an das Buch… eigentlich wollte ich es nur lesen, damit ich mich wieder aufregen kann wie schlecht Schullektüren sind ABER daraus wurde leider nichts…
Ich fand das Buch echt toll geschrieben und ich habe mich danach gefühlt als hätte ich gerade diesen Roadtrip gemacht…leider war mir das Ende ein bisschen zu kurz bzw. nicht wirklich ein geeigneter Schluss, da Tschick auf einmal “weg” war und es dann einfach geendet hat…
Hast du den Film gesehen?
Oder hast du vor ihm dir anzuschauen?
Ich bin mir da noch nicht so sicher.
Viele buchige Grüße von Skyler aus den Sommerferien!
Hallo und Tschuldigung, dass ich jetzt erst antworte! 😉
Ja, Tschick fand ich auch echt toll und auch beim Ende gebe ich dir recht, das fand ich auch etwas zu abrupt. Den Film haben wir mit der Schule gesehen, aber er hat ehrlich gesagt meine Vorstellung z.B. von Isa und Tatjana total zerstört und besonders gut gelungen fand ich ihn jetzt auch nicht. Das Buch war viel besser! 🙂 Danke für deinen lieben Kommentar!!!
Neele